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Franz Krämer Meisterbetrieb

Herausforderungen gemeinsam lösen


Fröhliche Betriebsamkeit herrscht im Hof vor der „Firma Franz Krämer“. Es wird gelacht und die Firmenfahrzeuge werden flink mit Material bestückt. Freundlich begrüßt mich Abbas Kazemi,der 34 jährige Auszubildende und begleitet mich zum Firmeninhaber Markus Spitz, der das Familienunternehmen mit zehn Mitarbeitern gemeinsam mit seiner Frau und seinen Eltern betreibt. Herr Kazemi beginnt das Gespräch mit dem Satz: „Ich habe hier die beste Firma und den besten Chef“ und erklärt weiter, dass ihm die Ausbildung im Handwerk viel Freude bereitet und er die Zwischenprüfung gerade absolviert hat. Die Geschichte von Abbas Kazemi, der bereits vor vielen Jahren aus Afghanistan geflohen ist, ist lang und von mehreren
schwierigen Lebensstationen geprägt. Gleichzeitig sprüht der Mann vor Lebensfreude und Dankbarkeit und berichtet, dass er insgesamt fünf Sprachen spricht und seit nunmehr vier Jahren in Deutschland lebt, mittlerweile mit seiner Ehefrau und seinem Kind. Der Firmenchef Markus Spitz beschreibt, dass in seinem Betrieb schon immer ausgebildet wurde und dass er auch keinen Mangel an Auszubildenden hat. Der kleine Betrieb hat seit 1. August insgesamt drei Auszubildende. „Auszubildende bekommen wir meist durch Empfehlungen, oft aus unserer Kundschaft, aber auch unsere Monteure haben immer einen guten Blick auf Nachwuchskräfte und machen Werbung“, erklärt Spitz, der auch Mitglied im Stadtrat Nassau ist. Für Abbas Kazemi konnte die Firma den Ausbildungszuschuss der Wirtschaftsförderung in Anspruch nehmen, der ratierlich ausgezahlt wird und sehr einfach zu beantragen ist. Selbstverständlich ist für Spitz, dass man sich um Auszubildende
kümmert und auch bei Schule oder Anträgen hilft. Das gilt insbesondere auch bei einem Auszubildenden mit Migrationshintergrund „Meine Frau hat sich hier intensiv gekümmert“, beschreibt Spitz. Der junge Unternehmer pflegt einen kooperativen Führungsstil und erklärt: „Es geht nur, wenn man fair miteinander umgeht und ab und zu gibt. Auch Vertrauen gehört dazu, wir sind hier wie eine große Familie“. Spitz ist selbst Vater von zwei schulpflichtigen Kindern und äußert mit Selbstverständlichkeit, dass auch seine Mitarbeiter in dieser Corona-Zeit Kinderbetreuung in ihren Familien übernommen haben und Kundentermine dann eben anders geplant werden mussten. „Herausforderungen gibt es immer – aber wir lösen das gemeinsam“ – dieser Satz fällt öfter an dem Morgen und es scheint, dass die Summe aus Kooperation, Qualität, Wertschätzung, Ambition und Freude eine gute Kombination zur Sicherung von Kunden, Fachkräften und Arbeitsplätzen ist.